Veranstaltungen zum Zug der Erinnerung

Die Veranstaltungen in Kurzform

Weitere Erläuterungen und Infos zu den einzelnen Veranstaltungen siehe unten unter Erläuterungen.

November 2007, 18 Uhr Kino Lumière, Geismar Landstraße 19, Göttingen
"Ich habe euch nicht vergessen" – Simon Wiesenthal

November 2007, 18 Uhr Freie Altenarbeit, Am Goldgraben 14, Göttingen“Zeit (zu) reisen – potovanje skozi čas”: Jugendliche im Gespräch über den Nationalsozialismus. Erzählcafé

November 2007, 19 Uhr DGB-Haus, Obere Maschstraße 10, Göttingen Und was geschah mit den Kindern? – Jüdisches Leben in Göttingen in den 20er, 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts Vortrag mit der Historikerin Dr. Cordula Tollmien (Göttingen)

2007, 19 Uhr Gemeindezentrum St.Michael, Der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma und der heutige Rassismus in Europa

 Montag, 3. und Dienstag, 4. Dezember 2007, 20 Uhr, Sonntag, 9. Dezember 2007, 18 Uhr
Kino Lumière, Der letzte Zug

Mittwoch, 5. Dezember 2007, 20 Uhr
Universität ,(ZHG), Platz der Göttinger Sieben 3, Raum 007
Erinnern – Gedenken – Vergessen

Samstag, 8. Dezember 2007, 14.30
KZ-Gedenkstätte, Lange Strasse 58, Moringen
Führung zum Jugend-KZ Moringen mit Hans Helms, pädagogischer Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte

Mittwoch, 12. Dezember 2007, 20 Uhr
Kino Lumière, Eröffnungsveranstaltung und Konzert mit Daniel Kempin und Dimitry Reznik (Foto)

12.12.07 Zug der Erinnerung in Göttingen
Ankunft Hann Münden Am Mittwoch, 12. Dezember, um 8 Uhr trifft der "Zug der Erinnerung" - eine historische Dampflok mit fünf Waggons - im Bahnhof Hann. Münden ein und kann bis 17 Uhr auf Gleis 304 besichtigt werden. Um 17.10 Uhr fährt der Zug weiter nach Göttingen, Ankunft Göttingen kommt um 18.04 Uhr auf Gleis 4 an und wird mit einer kurzen Kundgebung am Bahnsteig begrüßt. Es sprechen VertreterInnen der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), der Lagergemeinschaft und Gedenkstätte KZ Moringen sowie der Regionalgruppe Göttingen des "Zugs der Erinnerung". Es besteht die Möglichkeit zu einer ersten Besichtigung der Ausstellung. Eröffnungsveranstaltung um 20 Uhr, Kino Lumière, Geismar Landstraße 19, Das Projekt wird vorgestellt, SchülerInnen präsentieren ihre Beiträge zur Spurensuche nach deportierten Kindern und Jugendlichen aus der Region. Konzert: Sänger und Gitarrist Daniel Kempin, begleitet von Dimitry Reznik, spielt und singt jiddische Lieder von Harald Jüttner (Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Göttingen, Schülerinnen und Schüler präsentieren ihre Beiträge zur Spurensuche nach deportierten Kindern und Jugendlichen aus der Region. Daniel Kempin aus Frankfurt spielt und singt jiddische Lieder. Begleitet von Dimitry Reznik auf der Geige Eintritt ist frei.

13. / 14. / 16.12.07 Öffnungszeiten der Ausstellung im Zug Göttingen: 8 bis 13 Uhr für Schulklassen (Anmeldung erforderlich!) 13 bis 18 Uhr für alle Anmeldung für Schulklassen bitte per Mail an zug-der-erinnerung-goe@hotmail.de Der Eintritt ist frei.

Samstag, 15. und Sonntag 16. Dezember 2007, 18 Uhr
Montag, 17. Dezember 2007, 20 Uhr
Kino Lumière, Geismar Landstraße 19, Göttingen
Nicht alle waren Mörder

Montag, 17. Dezember 2007, 15.30 Uhr
Stadtbücherei, Gotmarstraße 8, Göttingen
"Fundevogel oder: Was war, hört nicht einfach auf"
Lesung für Kinder und Erwachsene ab 10 Jahren mit der Schriftstellerin Dr. Cordula Tollmien (Göttingen)

Donnerstag, 20. Dezember 2007, 11 Uhr
Stadtbücherei, Gotmarstraße 8, Göttingen
"Auf Wiedersehen im Himmel" – Die Geschichte eines Sinti-Mädchens
Lesung für Jugendliche und Erwachsene mit dem Schriftsteller Michail Krausnick

Dienstag, 8. Januar 2008, 20 Uhr
Kino Lumière, Geismar Landstraße 19, Göttingen
"Gestohlene Jugend. Jugend-KZ’s im Nationalsozialismus".

11.1.08 / Workshop für Jugendliche "Gegen jeden Antisemitismus!", im Begleitprogramm zum "Zug der Erinnerung" in Göttingen, Veranstaltung des "Courage"-Projekts der DGB-Jugend Göttingen für Jugendliche ab 15 Jahren findet von 10 bis 18 Uhr beim Stadtjugendring (Düstere Straße 20a) statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Veranstaltertext: " Hat Antisemitismus etwas mit jüdischen Menschen zu tun? Ist Rassismus und Antisemitismus das gleiche? Haben die Nazis im nationalsozialistischen Deutschland den Antisemitismus erfunden und ist dieses Gedankengut mit dem Sieg der Alliierten 1945 ausgestorben? Warum wird US-Präsident Bush in Deutschland gern als Terrorist bezeichnet und weshalb sind Verschwörungstheorien so gefährlich? Diesen und anderen Fragen soll in dem Workshop nachgegangen werden.Die TeilnehmerInnen werden nach einem gemeinsamen Frühstück Filme sehen, Verschwörungstheorien "nachspielen" und entlarven, diskutieren und vieles mehr.Antisemitismus ist eine menschenverachtende Ideologie, die es zu erkennen, zu kritisieren und gemeinsam zu bekämpfen gilt. Zug der Erinnerung, Regionalgruppe Göttingen."

Samstag, 19. Januar 2008, 10 bis 18 Uhr
Stadtjugendring Göttingen, Düstere Straße 20a, Göttingen
Gegen jeden Antisemitismus!

Samstag 26., und Sonntag 27. Januar 2008, 18 Uhr
Montag, 28. Januar 2008, 20 Uhr
Kino Lumière, Geismar Landstraße 19, Göttingen
Drei Tage im April

Montag, 4. Februar 2008, 20 Uhr
Lokhalle Göttingen, Bahnhofsallee 1b
"Erniedrigt, recht- und schutzlos": Zwangsarbeit für die Reichsbahn in Südniedersachsen
Vortrag mit dem Lokalhistoriker und Kulturwissenschaftler Günther Siedbürger (Göttingen)

Montag, 11. Februar 2008, 20 Uhr
DGB-Haus, Obere Maschstraße 10, Göttingen
Antisemitismus und Verschwörungstheorie: Die Ermordung jüdischer Kinder im Kontext nationalsozialistischer Weltanschauung

Mittwoch, 20. Februar 2008, 19 Uhr
Holbornsches Haus, Rote Straße 34, Göttingen
Der Tod war mein ständiger Begleiter
Zeitzeugengespräch mit dem Sinto und Holocaust-Überlebenden Franz Rosenbach
(Nürnberg)

Mittwoch, 5. März 2008, 20 Uhr
Holbornsches Haus, Rote Str. 34, Göttingen
"Wir kämpfen weiter für ein Bleiberecht" – Die Situation von Roma-Flüchtlingen in Deutschland heute Vortrag und Diskussion mit VertreterInnen von Roma-Organisationen (angefragt) und Anne Berghof (Göttingen)

Samstag, 8. März 2008, 10 bis 16 Uhr
DGB-Haus, Obere Maschstraße 10, Göttingen
"Danach hat man mich ins Waisenhaus gegeben" – Kinder und Jugendliche berichten über den Holocaust.
Workshop für Jugendliche

Mittwoch, 26. März 2008, 16 Uhr
Bahnhofsvorplatz, Göttingen
Im Gedenken an die Deportierten
Kundgebung: Vor 66 Jahren begann die Deportation der Göttinger Jüdinnen und Juden

Erläuterungen zu den einzelnen Veranstaltungen

November 2007

Montag, 5. und Dienstag, 6. November 2007, 20 Uhr
Mittwoch, 7. November 2007, 22 Uhr
Donnerstag, 8. und Freitag, 9. November 2007, 18 Uhr
Kino Lumière, Geismar Landstraße 19, Göttingen
"Ich habe euch nicht vergessen" – Simon Wiesenthal
Ein Film von Richard Trank / Erzählerin: Iris Berben. USA 2007.
Der gelernte Architekt Simon Wiesenthal war durch die Hölle von zwölf Konzentrationslagern gegangen, ehe ihn amerikanische Truppen aus dem KZ Mauthausen bei Linz befreiten. Unmittelbar danach begann er seine Suche nach den Tätern, bei der es ihm nie um Rache, sondern immer um Recht ging. Auf die Frage eines anderen Holocaust-Überlebenden, warum er später nicht seinen Beruf wieder ergriffen habe, um es zu Wohlstand zu bringen, antwortete Wiesenthal, er glaube an die nächste Welt. Dort würden die Millionen in den Lagern Ermordeten fragen: "Was habt ihr aus eurem Leben gemacht?" Er werde sagen: "Ich habe euch nie vergessen." Eintrittspreise 5,10 bzw. 4,60 ermäßigt

Mittwoch, 14. November 2007, 18 Uhr
Freie Altenarbeit, Am Goldgraben 14, Göttingen
“Zeit (zu) reisen – potovanje skozi čas”: Jugendliche im Gespräch über den Nationalsozialismus
Erzählcafé
Die KZ-Gedenkstätte Moringen organisierte im Sommer 2007 ein gemeinsames Reise- und Geschichtsprojekt von Jugendlichen aus Moringen und Jugendlichen der slowenischen Minderheit in Kärnten. Seit 1943 wurden in das Jugend-KZ Moringen zahlreiche junge Menschen aus dem slowenisch-österreichischen Grenzgebiet eingewiesen. Im Erzählcafé werden uns SchülerInnen der Gesamtschule Moringen über ihren Kontakt zu den slowenischen Jugendlichen berichten und danach im gemeinsamen Gespräch mit den BesucherInnen über ihren Umgang mit der NS-Vergangenheit reflektieren.

Donnerstag, 22. November 2007, 19 Uhr
DGB-Haus, Obere Maschstraße 10, Göttingen
Und was geschah mit den Kindern? – Jüdisches Leben in Göttingen in den 20er, 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts
Vortrag mit der Historikerin Dr. Cordula Tollmien (Göttingen)
Als am 26. März 1942 der erste Transport mit Göttinger Jüdinnen und Juden in die Vernichtungslager des Ostens fuhr, waren unter den Deportierten auch acht Kinder. Das jüngste war der am 29. Oktober 1938, wenige Tage vor der Pogromnacht, geborene Denny Junger – das letzte Kind, das während der NS-Zeit in der Göttinger jüdischen Gemeinde zur Welt kam. Den Spuren dieser Kinder und ihrer Familien soll in diesem Vortrag nachgegangen werden. Nicht nur um die Zeit der Verfolgung geht es dabei, sondern auch um die Jahre davor, in denen jüdisches Leben – wenn auch schon damals nicht von allen gern gesehen – überall in der Stadt präsent war.

Mittwoch, 28. November 2007, 19 Uhr
Gemeindezentrum St.Michael, Turmstr. 6, Göttingen
Der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma und der heutige Rassismus in Europa
Vortrag und Photodokumentation mit Silvio Peritore (Heidelberg)
Ähnlich wie die Jüdinnen und Juden wurden auch Sinti und Roma in Nazi-Deutschland zu "Fremdrassigen" erklärt und verfolgt. Ende 1938 ordnete Reichsführer-SS Heinrich Himmler ihre totale Erfassung an. Als Folge wurden über 24.000 sogenannter Rassegutachten erstellt, welche die Voraussetzung für die planmäßige Ermordung einer halben Million als "rassisch minderwertig" eingestufter Sinti und Roma bildeten. Heute leben in Europa etwa zehn Millionen Sinti und Roma. Sie sind laut einer Studie der europäischen Beobachtungsstelle für Rassismus aus dem Jahr 2005 die am stärksten diskriminierte Gruppe in Europa, europaweit stoßen sie auf Ablehnung oder sogar Hass. Gerade in den Staaten Ost- und Südosteuropas werden Roma immer wieder Opfer von staatlichen und gesellschaftlichen Diskriminierungen, von physischer Gewalt und regelrechten Pogromen. Über Vergangenheit und Gegenwart der Unterdrückung und Verfolgung berichtet Silvio Peritore, Leiter des Bereichs Dokumentation im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg.

Dezember 2007

Montag, 3. und Dienstag, 4. Dezember 2007, 20 Uhr
Sonntag, 9. Dezember 2007, 18 Uhr
Kino Lumière, Geismar Landstraße 19, Göttingen
Der letzte Zug
Ein Film von Joseph Vilsmaier und Dana Vávrová – BRD/Tschechien 2006
Kriegsjahr 1943. Die Nazis wollen Berlin endgültig "judenfrei" machen. Über 70.000 Jüdinnen und Juden wurden schon aus der Hauptstadt deportiert. Im April rollt von Gleis 17 im Bahnhof Grunewald ein Zug mit 688 Juden – zusammengepfercht in Viehwaggons – Richtung Auschwitz. Ob Jung oder Alt, Akademiker, Künstlerin oder Boxer, das spielt hier keine Rolle mehr. Die Reise in den Tod dauert sechs Tage. Ein Kampf gegen unerträgliche Hitze, Durst und Hunger beginnt. In ihrer großen Verzweiflung versuchen einige aus der rollenden Gefängnishölle auszubrechen, darunter auch das Ehepaar Henry und Lea Neumann und die junge Ruth Zilberman. Doch die Zeit drängt – und Auschwitz rückt immer näher…
Eintrittspreise 5,10 bzw. 4,60 ermäßigt

Mittwoch, 5. Dezember 2007, 20 Uhr
Universität Göttingen, Zentrales Hörsaalgebäude (ZHG), Platz der Göttinger Sieben 3, Raum 007
Erinnern – Gedenken – Vergessen
Vortrag und Diskussion mit dem Historiker Hannes Heer (Hamburg)
Spätestens mit der ersten Ausstellung über die Kriegsverbrechen der deutschen Wehrmacht im Jahre 1995 hat sich der Hamburger Historiker Hannes Heer einen Namen als kritischer Aufklärer gemacht. In seinem jüngsten Buch "Hitler war’s. Die Befreiung der Deutschen von ihrer Vergangenheit" setzte sich Heer mit der immer beliebter werdenden Abwehrstrategie auseinander, die Verantwortung für die NS-Verbrechen einzig und allein dem "Führer" in die Schuhe zu schieben. In seinem Vortrag wird er grundsätzliche Überlegungen dazu anstellen, welche Funktion und Bedeutung das Erinnern, Gedenken und Vergessen beim Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit heute hat.

Samstag, 8. Dezember 2007, 14.30
KZ-Gedenkstätte, Lange Strasse 58, Moringen
Führung zum Jugend-KZ Moringen mit Hans Helms, pädagogischer Mitarbeiter der
KZ-Gedenkstätte Moringen
Die Häftlinge des Jugend-KZ Moringen waren SS-Terror, Hunger und Zwangsarbeit ausgesetzt. Ab 1941 war das Jugend-KZ Experimentierfeld innerhalb der NS-Rassenpolitik. Unter Leitung von Dr. Robert Ritter
versuchten sogenannte Kriminalbiologen, ihre These, wonach Kriminalität und "Asozialität" erblich bedingt seien, mit pseudowissenschaftlichen Untersuchungen an den Häftlingen zu belegen.
Nähere Informationen und Anmeldung: 05554-2520, info@gedenkstaette-moringen.de

Mittwoch, 12. Dezember 2007, 20 Uhr
Kino Lumière, Geismar Landstraße 19, Göttingen
Zug der Erinnerung
Feierliche Eröffnungsveranstaltung und Konzert mit Daniel Kempin und Dimitry Reznik
Am Abend, bevor der Zug der Erinnerung in Göttingen eintrifft, feiern wir ein Eröffnungsfest: Das Projekt wird vorgestellt, SchülerInnen präsentieren ihre Beiträge zur Spurensuche nach deportierten Kindern und Jugendlichen aus der Region. Doch gefeiert werden soll nicht nur mit Worten, sondern vor allem mit Musik: Der weltweit renommierte Sänger und Gitarrist Daniel Kempin aus Frankfurt spielt und singt jiddische Lieder. Begleitet von Dimitry Reznik auf der Geige, beschreibt Kempin die Besonderheiten des jüdischen Lebens und Alltags. Er erzählt von der Herausbildung verschiedener innerjüdischer Gruppierungen, vom Holocaust, von der Flucht und dem Aufbau einer neuen Existenz in den USA und Israel. Der Eintritt ist frei.

Samstag, 15. und Sonntag 16. Dezember 2007, 18 Uhr
Montag, 17. Dezember 2007, 20 Uhr
Kino Lumière, Geismar Landstraße 19, Göttingen
Nicht alle waren Mörder
Ein Film von Jo Baier – BRD 2006
Im März 1943 gelingt es der Jüdin Anna Degen, mit ihrem 11-jährigen Sohn Michael in Berlin unterzutauchen und so der Deportation in ein Vernichtungslager zu entgehen. Zwei Jahre lang verstecken sich die beiden vor den Nationalsozialisten, immer in Angst vor Verrat und Entdeckung. Hilfe bekommen sie unter anderem von einer russischen Emigrantin und einem seelisch gebrochenen Angestellten der Reichsbahn... Bei der Verfilmung des autobiografischen Buches "Nicht alle waren Mörder. Eine Kindheit in Berlin" von Michael Degen hielt Jo Baier sich eng an die Vorlage, die sich durch das Fehlen von Larmoyanz und Verbitterung auszeichnet. "Überleben war alles. Das war der einzige Gedanke, den wir hatten." (Michael Degen)
Eintrittspreise 5,10 bzw. 4,60 ermäßigt

Montag, 17. Dezember 2007, 15.30 Uhr

Stadtbücherei, Gotmarstraße 8, Göttingen
"Fundevogel oder: Was war, hört nicht einfach auf"
Lesung für Kinder und Erwachsene ab 10 Jahren mit der Schriftstellerin Dr. Cordula Tollmien (Göttingen)
Der Krieg ist vorbei, Dresden liegt in Trümmern. Da steht eines Tages Elisabeth vor dem Haus der Winters in Dresden. Niemand weiß, woher sie kommt, und mehr als ihren Namen verrät sie nicht. Die Familie Winter nimmt sie auf und Großvater wird ihr bester Freund, denn er kann so schön Geschichten erzählen. Doch was war, hört nicht einfach auf, die furchtbaren Ereignisse der Nazizeit sind noch überall gegenwärtig. Und wenn man Elisabeth davon erzählt, scheint sie manchmal mehr zu wissen als alle anderen.

Auf Wiedersehen im HimmelDonnerstag, 20. Dezember 2007, 11 Uhr
Stadtbücherei, Gotmarstraße 8, Göttingen
"Auf Wiedersehen im Himmel" – Die Geschichte eines Sinti-Mädchens
Lesung für Jugendliche und Erwachsene mit dem Schriftsteller Michail Krausnick
Im Nationalsozialismus wurden auf Grundlage der pseudowissenschaftlichen Rassenideologie 500.000 Sinti und Roma entrechtet, deportiert und ermordet. Bis heute wird der als "Zigeuner" verfolgten Menschen nur wenig gedacht. Der Jugendbuchautor

Michail Krausnick liest aus seinem Roman "Auf Wiedersehen im Himmel – Die Geschichte der Angela Reinhardt": Auf Befehl der SS werden 39 Sinti-Kinder aus dem katholischen Kinderheim in Mulfingen nach Auschwitz verschleppt. Fast alle von ihnen werden ermordet. Angela Reinhardt aber entgeht der Deportation wegen einer Namensverwechslung und dem Schutz einer Schwester – und überlebt.

 

Januar 2008

Dienstag, 8. Januar 2008, 20 Uhr
Kino Lumière, Geismar Landstraße 19, Göttingen
"Gestohlene Jugend. Jugend-KZ’s im Nationalsozialismus".
Ein Film von Iris Berghöfer und Heiner Thimm.
Anschließend besteht die Gelegenheit zum Gespräch mit der Filmemacherin.
Mit viel Ruhe lässt der Film ehemalige Häftlinge der Jugendkonzentrationslager Moringen und Uckermark zu Wort kommen. Die heute Achtzigjährigen erzählen wie sie als 15- oder 16-jährige Jugendliche von einem Tag auf den anderen aus dem Kreis ihrer Familien und FreundInnen heraus verhaftet wurden. Sie berichten von ihrer Ankunft im Lager, vom Häftlingsalltag, von Zwangsarbeit und Hunger, von Terror und drakonischen Strafen der SS und von der ganz persönlichen Not jedes Einzelnen in dieser von Rechtlosigkeit und Willkür geprägten Situation. Das Ende der Haft kam für die meisten von ihnen erst im Frühjahr 1945. Wenn sie sich heute erinnern, fällt ihr Blick auf eine gestohlene Jugend.
Eintrittspreise 5,10 bzw. 4,60 ermäßigt

 

Samstag, 19. Januar 2008, 10 bis 18 Uhr
Stadtjugendring Göttingen, Düstere Straße 20a, Göttingen
Gegen jeden Antisemitismus!
Workshop für Jugendliche ab 15 Jahren mit Courage, DGB-Jugend Göttingen
Hat Antisemitismus etwas mit jüdischen Menschen zu tun? Ist Rassismus und Antisemitismus das gleiche? Haben die Nazis im nationalsozialistischen Deutschland den Antisemitismus erfunden und ist dieses Gedankengut mit dem Sieg der Alliierten 1945 ausgestorben? Warum wird US-Präsident Bush in Deutschland gern als Terrorist bezeichnet und weshalb sind Verschwörungstheorien so gefährlich? Diesen und anderen Fragen wollen wir in unserem Wokshop nachgehen. Nach einem gemeinsamen Frühstück werden wir Filme sehen, Verschwörungstheorien "nachspielen" und entlarven, diskutieren und vieles mehr. Antisemitismus ist eine menschenverachtende Ideologie, die es zu erkennen, zu kritisieren und gemeinsam zu bekämpfen gilt.
Die Zahl der TeilnehmerInnen ist auf 18 begrenzt. Anmeldung bitte unter Telefon (0551) 485844 oder per Mail an zug-der-erinnerung-goe@hotmail.de.

 

Samstag 26., und Sonntag 27. Januar 2008, 18 Uhr
Montag, 28. Januar 2008, 20 Uhr
Kino Lumière, Geismar Landstraße 19, Göttingen
Drei Tage im April
Buch und Film von Oliver Storz – BRD 1995
Eine schwäbische Ortschaft kurz vor Ende des Krieges. Im Gasthof werden die unterschiedlichsten Menschen angeschwemmt: Versprengte Landser, Kriegsverletzte, die Sängerin eines Truppentheaters... Alles befindet sich in Auflösung. Lebensgier und Angst vor der Zukunft machen sich breit. Nur Anna, die Tochter des Gastwirts und BDM-Führerin vertraut noch in den "Führer". Dann kommt nachts ein Zug an, und mit ihm das Grauen, auf das niemand gefasst war: dichtgedrängt in Viehwaggons befinden sich Hunderte von Häftlingen, die in ein vor den Alliierten sicheres Konzentrationslager verlegt werden sollen. Weil die Lokomotive beschädigt ist, werden drei der Waggons auf dem Bahnhof zurückgelassen. Nach einer wahren Begebenheit erzählt der Film die Geschichte der DörflerInnen, wie sie versuchen, mit dieser Herausforderung umzugehen oder ihr zu entgehen...
Eintrittspreise 5,10 bzw. 4,60 ermäßigt

Februar 2008

Montag, 4. Februar 2008, 20 Uhr
Lokhalle Göttingen, Bahnhofsallee 1b
"Erniedrigt, recht- und schutzlos": Zwangsarbeit für die Reichsbahn in Südniedersachsen
Vortrag mit dem Lokalhistoriker und Kulturwissenschaftler Günther Siedbürger (Göttingen)
Die Deutsche Reichsbahn war neben der Vernichtung der Jüdinnen und Juden auch am anderen großen Kriegsverbrechen des Nationalsozialismus, der Zwangsarbeit, beteiligt. Hier wirkte sie nicht nur als modernes Massenverkehrsmittel an den Deportationen der Verschleppten nach Deutschland mit, sondern beschäftigte als Großunternehmen auch aktiv Zwangsarbeitende und beutete deren Arbeitskraft aus. In Südniedersachsen dürften die verschiedenen Eisenbahnbetriebe dabei sogar an erster Stelle gestanden haben.
Wie waren die Lebensbedingungen der Zwangsarbeitenden? Welche Arbeiten hatten sie für die Bahn zu verrichten, wie sah die Entlohnung aus, wo befanden sich überhaupt Lager und Arbeitsplätze von Eisenbahn-Zwangsarbeitern? Gab es Berührungspunkte mit der heimischen Bevölkerung? Unterschied sich die Situation von Zwangsarbeitenden im Eisenbahnbereich deutlich von der in anderen Einsatzbereichen oder erlebten sie das durchschnittliche Los von NS-Zwangsarbeitern?

Montag, 11. Februar 2008, 20 Uhr
DGB-Haus, Obere Maschstraße 10, Göttingen
Antisemitismus und Verschwörungstheorie: Die Ermordung jüdischer Kinder im Kontext nationalsozialistischer Weltanschauung
Vortrag und Diskussion mit dem Politikwissenschaftler Malte Gebert (Göttingen)
Unter den mehr als 280 Jüdinnen und Juden aus Göttingen und Umgebung, die von den Nazis in die Vernichtungslager deportiert wurden, waren auch mindestens 20 Kinder. Der Glaube an eine "jüdische Weltverschwörung" war in weiten Teilen der deutschen Gesellschaft so verbreitet, dass sogar Kinder sowie Kleinkinder als potentiell gefährlich galten und deshalb ermordet wurden. In diesem Vortrag soll der Versuch unternommen werden, die Frage nach dem Zusammenhang zwischen den Deportationen und den verschwörungstheoretischen und antisemitischen Elementen der nationalsozialistischen Weltanschauung zu beantworten.

Mittwoch, 20. Februar 2008, 19 Uhr
Holbornsches Haus, Rote Straße 34, Göttingen
Der Tod war mein ständiger Begleiter
Zeitzeugengespräch mit dem Sinto und Holocaust-Überlebenden Franz Rosenbach
(Nürnberg)
Franz Rosenbach, geboren 1927, hat die Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, Buchenwald, Mittelbau-Dora und den Todesmarsch nach Hamburg-Neuengamme überlebt. Der Sinto war als 16-Jähriger an seinem Ausbildungsplatz bei der Deutschen Reichsbahn abgeholt und mit seiner Familie deportiert worden. Die meisten seiner Angehörigen, darunter auch die Eltern, wurden ermordet. Nach seiner Befreiung musste Franz Rosenbach jahrelang um die deutsche Staatsbürgerschaft für sich und seine Familie kämpfen. Heute lebt er in Nürnberg und ist Stellvertretender Vorsitzender des bayrischen Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma. In dem Zeitzeugengespräch wird er von seinem Leben und Überleben berichten.

 

März 2008

Mittwoch, 5. März 2008, 20 Uhr
Holbornsches Haus, Rote Str. 34, Göttingen
"Wir kämpfen weiter für ein Bleiberecht" – Die Situation von Roma-Flüchtlingen in Deutschland heute Vortrag und Diskussion mit VertreterInnen von Roma-Organisationen (angefragt) und Anne Berghof (Göttingen)
Das Grundrecht auf politisches Asyl einzuführen, war eine direkte Folge der Erfahrungen im Nationalsozialismus. Das Land, aus dem so viele Menschen fliehen mussten, sollte offen sein für Flüchtlinge. Heute ist die Bundesrepublik ein Land, das sich gemeinsam mit anderen europäischen Ländern abschottet, um fast allen Flüchtlingen den Zugang zu verwehren, oder das Sondergesetze für Menschen einführte, die keinen deutschen Pass haben. In der Bundesrepublik leben heute schätzungsweise 50.000 Roma-Flüchtlinge – die Mehrheit von ihnen unter unzumutbaren Bedingungen und von Abschiebung bedroht, da die Bundesrepublik Deutschland ihre Verfolgung als Roma in den Herkunftsländern nicht anerkennt. In der Veranstaltung werden VertreterInnen von Roma-Organisationen über ihre Diskriminierung und über die menschenverachtenden Abschiebungen berichten, aber auch über den sich immer wieder organisierenden Widerstand.

 

Samstag, 8. März 2008, 10 bis 16 Uhr
DGB-Haus, Obere Maschstraße 10, Göttingen
"Danach hat man mich ins Waisenhaus gegeben" – Kinder und Jugendliche berichten über den Holocaust.
Workshop für Jugendliche mit Michaela Christ (Essen) und Elisabeth Kohlhaas (Leipzig).
Fast vier Millionen Jüdinnen und Juden aus Polen und der Ukraine sind von den Nationalsozialisten ermordet worden. Doch auch in diesen Ländern haben einige Menschen den Holocaust überlebt – darunter Kinder und Jugendliche. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden manche von ihnen interviewt. Im Workshop soll anhand dieser Interviews erforscht werden, wie es diesen Kindern und Jugendlichen möglich war, den Nationalsozialisten zu entkommen und wie sie diese Zeit erlebt haben. Elisabeth Kohlhaas (Universität Leipzig) und Michaela Christ (Center for Interdisciplinary Memory Research/Kulturwissenschaftliches Institut, Essen) haben an einer Quellenedition der Interviews, die 2007 erscheinen wird, mitgearbeitet.
Die Zahl der TeilnehmerInnen ist auf 25 begrenzt. Anmeldung bitte unter Telefon (0551) 485844 oder per Mail an zug-der-erinnerung-goe@hotmail.de.

 

Mittwoch, 26. März 2008, 16 Uhr
Bahnhofsvorplatz, Göttingen
Im Gedenken an die Deportierten
Kundgebung: Vor 66 Jahren begann die Deportation der Göttinger Jüdinnen und Juden
Anfang 1942 begann in Nazi-Deutschland die systematische Ermordung der jüdischen Bevölkerung. In Göttingen lebten damals noch ungefähr hundert Juden und Jüdinnen. Die meisten von ihnen waren bereits zusammengepfercht worden in den sogenannten Judensammelhäusern. Von hier wurden am Morgen des 26. März 1942 nahezu alle unter 65-Jährigen und einige etwas ältere Familienangehörige – bekannt sind 79 Namen – abgeholt und von der Deutschen Reichsbahn in den Tod transportiert. Unter ihnen waren elf Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Mit einer Gedenkkundgebung vor dem Bahnhof erinnern wir an die deportierten Jüdinnen und Juden. Sie dürfen nicht vergessen werden!

Sofern nicht anders angegeben, ist die Teilnahme an den Veranstaltungen frei

 

UnterstützerInnen

  • Bündnis "Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus - 27. Januar"
  • Jüdische Gemeinde
  • Jüdische Kultusgemeinde
  • Jüdisches Lehrhaus
  • Lagergemeinschaft und KZ-Gedenkstätte Moringen
  • Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA)
  • B-FANTIFA
  • Geschichtswerkstatt
  • Geschichtswerkstatt Duderstadt
  • Offene Linke - Alles für Alle (OLAfA)
  • Basisgruppe Geschichte
  • Freie Altenarbeit Göttingen
  • DGB
  • Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit
  • Lumière

Gefördert durch: 

  • Landschaftsverband Südniedersachsen
  • Heinrich-Böll-Stiftung
  • DO-Stiftung
  • Stadt Göttingen/ Kulturamt
  • Geschichtswerkstatt Göttingen
  • Bildungswerk ver.di
  • Hans-Böckler-Stiftung - Stipendiaten Solifond
  • Spenden von Einzelpersonen