Mädchenbildung

Höhere Mädchenschule

1866 wurde in Göttingen die erste städtische höhere Töchterschule gegründet. Diese war zunächst im Ritterplan 8 untergebracht und zog 1880 in den Neubau Ecke Nikolaistraße/ Bürgerstraße um.

Eltern, die ihren Töchtern eine bessere Schulbildung zukommen lassen wollten, schickten sie auf höhere Schulen. Denn auf den Volksschulen, die von Mädchen und Knaben aller Schichten zusammen besucht wurden, ging das Lernziel über Lesen, Schreiben, Rechnen, Singen und Religion selten hinaus. Zwar gab es bereits vor 1866 höhere Töchterschulen, d.h. Schulen für Mädchen der gehobenen Schicht, jedoch waren dies ausschließlich Privatinstitute mit sehr unterschiedlichem Bildungsniveau.

Vielen Eltern waren diese zu kostspielig, da sowohl das obligatorische Schulgeld an die Stadt, als auch die oft teuren Gebühren für das Privatinstitut bezahlt werden mußten. Die Gründung der ersten städtischen höheren Töchterschule entband die Eltern somit von dem doppelten Schulgeld, zudem waren die Gebühren geringer als in vergleichbaren Privatinstituten und die Mädchen konnten einen staatlich anerkannten Abschluß erlangen.