Lou Andreas-Salomé

Lou Andreas-SaloméLou Andreas-Salomé (1861 - 1937) wurde in Petersburg geboren. Gegen die Widerstände ihrer Mutter ging sie 1880 nach Zürich, um dort Theologie zu studieren. Sie brach das Studium jedoch bald ab, reiste viel, lebte in Rom, Paris, Stockholm, Wien und Berlin. Sie bewegte sich in den intellektuellen, literarischen Kreisen der Zeit und beschäftigte sich hauptsächlich mit der Frage nach der Existenz Gottes. Sie hatte mehrere Liebesbeziehungen, unter anderem zu Friedrich Nietzsche und Rainer-Maria Rilke. Lou Andreas-Salomé veröffentlichte mehrere Romane und Gedichtbände. An ihrem freien, ungebundenen Leben änderte auch die mit Selbstmorddrohungen von Frank Andreas erzwungene Heirat 1887 nichts.

Lou Andreas-Salomé lebte ab 1903 immer wieder für kurze Zeit in dem gemeinsamen Haus in Göttingen, Herzberger Landstraße 101, das sie "Loufried" nannte, reiste weiter viel, studierte 1912/1913 in Wien bei Sigmund Freud Psychologie und eröffnete als eine der ersten Frauen 1914 eine psychoanalytische Praxis. In Göttingen war dies die erste psychoanalytische Praxis überhaupt. Die Göttinger Bevölkerung stand Lou Andreas-Salomé skeptisch gegenüber. Sie war aufgrund ihres unkonventionellen Lebensstils, der sich unter anderem in ihrer Kleidung ausdrückte, als "Hexe vom Hainberg" verschrien.